50 Jahre zentrale Trinkwasserversorgung in Süderdithmarschen!
Chronik zum Verbandsjubiläum in Buchform erschienen
Anlässlich des 50-jährigen Verbandsjubiläums feierte der Wasserverband Süderdithmarschen am 15.05.2009 mit geladenen Gästen aus den Mitgliedsgemeinden und Vertretern aus Nachbarverbänden und Kooperationspartnern auf der Festwiese in Nindorf.Das Buch ist beim Wasserverband Süderdithmarschen, Hauptstr. 7 in Nindorf,
04832/ 9020 für 7,50 € erhältlich (Versand möglich)!
Man muss sich wundern
Erst 50 Jahre ist es her, dass sich im damaligen Kreis Süderdithmarschen die Gemeinden zur Gründung eines Wasserbeschaffungsverbandes entschlossen. Während es auf der Süderdithmarscher Geest schon länger kleinere Wasserwerke in Albersdorf, Meldorf, Marne, Kuden und Burg gab, waren die Bewohner der gesamten Südermarsch auf private Einzellösungen bei der Versorgung mit Trinkwasser angewiesen. Es gab sowohl Handpumpen als auch elktrische betriebene Druckkesselanlagen. Weil das Grundwasser in der Marsch nah der Nordsee vielerorts zu salzhaltig für den Gebrauch als Trinkwasser ist, wurde auch Regenwasser, das in Zisternen gesammelt wurde verwendet. Dieses musste vor dem Gebrauch aber gefiltert werden. Insgesamt war die Versorgungslage unzureichend. Die Bevölkerung der Marschgemeinden hatte lange auf die Entscheidung der Politik gewartet, denn die benachbarten Kreise hatten bereits Wasserverbände gegründet.
Ländliche Wasserversorgung
Die ländliche Wasserversorgung wurde in Schleswig-Holstein nach dem zweiten Weltkrieg verstärkt zum Thema in den Gemeinden und Kreisverwaltungen. Nicht zuletzt spielte hierbei der sprunghafte Bevölkerungsanstieg durch den Zustrom von Flüchtlingen eine Rolle. Allein in Süderdithmarschen stieg die Bevölkerungszahl von 53.990 im Jahr 1939 auf 102.273 in 1946. Durch die Umsiedlungsprogramme nach Gründung der Bundesrepublik sank sie wieder auf etwas über 70.000 Menschen. Aber auch der Neu- und Wiederaufbau von Industriebetrieben machten die Wasserbeschaffung zu einem brennenden Thema. Die 26 Meiereien im Kreisgebiet Süderdithmarschens sind hierfür nur ein Beispiel. Die Gründung von Wasserverbänden wurde deshalb von Bund und Land gefördert. Das „Programm Nord“ der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung unter Ministerpräsident Friedrich-Wilhelm Lübke(1951-1954) sah 1951 vor, die Landgemeinden mit Geld für umfassende Maßnahmen zur Flurbereinigung und Wasserwirtschaft sowie der Trinkwasserbeschaffung, in Form von günstigen Darlehen, auszustatten. So bekamen schließlich auch die letzten Kreise im Westen Schleswig-Holsteins eine zentrale Wasserversorgung. In den Jahren zwischen 1951 bis 1968 wurden die Verbände Norderdithmarschen, Eiderstedt, Nord, Drei Harden, Süderdithmarschen, Uthlande (heute beim Wasserverband Treene), Föhr und zuletzt der Verband Treene gegründet.
1959 war es dann endlich soweit
Süderdithmarschen sollte als letzter Kreis an der Westküste Schleswig-Holsteins eine zentrale Wasserversorgung bekommen. Der Wasserbeschaffungsverband Süderdithmarschen wurde gegründet. Seit Beginn der Abwasserbeseitigung durch den Verband wurde die "Beschaffung" aus dem Namen gestrichen. In der Gründungsversammlung traten 46 Gemeinden dem Verband bei, andere folgten später. Bis der erste Tropfen aus der Gemeinschaftsanlge in die Haushalte floss, vergingen noch einige Jahre, die der Bau von Wasserwerk und Leitungsnetzen in Anspruch nahm.
Die ersten Hausanschlüsse wurden 1961 in Averlak und Mühlenstraßen fertiggestellt. Das Wasser kam hier aber zunächst vom Wasserwerk Kuden. Der Erstausbau war 1968 abgeschlossen. Erst ab 1972 ging der Ausbau in den Geestgemeinden weiter und wurde im wesentlichen in den 80er Jahren abgeschlossen. Heute gehören 56 Gemeinden dem Verband als Mitglieder an. Im Bereich Abwasserbeseitigung sind es 18 Gemeinden.
Regionaler Partner
Der Wasserverband Süderdithmarschen ist als Wasser- und Bodenverband eine Gebietskörperschaft des öffentlichen Rechts und arbeitet nicht gewinnorientiert.
Aktuell versorgt der Verband 72.000 Menschen mit Trinkwasser. Der Jahresverbrauch pendelt seit vielen Jahren um 6 Millionen m³.